Die Europäische Kommission ist am 07.01.2015 einer Empfehlung der Europäischen Arzneimittelagentur (European Medicines Agency, EMA) gefolgt und hat die Rezeptpflicht für das Medikament ellaOne aufgehoben.

Diese "Pille danach" mit dem Wirkstoff Ulipristalacetat wurde bereits 2009 im zentralen europäischen Zulassungsverfahren zum Verkauf in der EU zugelassen, war bisher aber nur auf Rezept erhältlich.

ellaOne dient der Empfängnisverhütung und kann bis zu fünf Tage nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr oder einer Panne mit anderen Verhütungsmitteln eingenommen werden. Im November 2014 hatte die EMA empfohlen, die Rezeptpflicht für ellaOne aufzuheben.

Die Entscheidung der Kommission wird in den kommenden Tagen im Arzneimittelregister der EU veröffentlicht und tritt damit in Kraft. Prinzipiell gelten Entscheidungen zu Medikamenten, die das zentrale EU-Zulassungsverfahren durchlaufen haben, direkt für alle 28 EU-Staaten. Die entsprechende Richtlinie ("Richtlinie zur Schaffung eines Gemeinschaftskodexes für Humanarzneimittel") lässt den EU-Staaten jedoch Spielraum, abweichende nationale Regeln zu erlassen, die den Verkauf oder Gebrauch empfängnisverhütender oder schwangerschaftsunterbrechender Arzneimittel einschränken.

Quelle: Mitteilung der Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland